+49 1573 223 9993
Altersvorsorge · Grundlagen

Rentenfaktor bei Fondspolicen: Warum Garantien wichtig sind – aber nicht alles | Bedeutung, Vergleich & Alternativen

Rentenfaktor bei Fondspolicen einfach erklärt: Wie wichtig ist der garantierte Rentenfaktor wirklich? Vorteile, Fallstricke, Alternativen und Praxisbeispiele. ✓ Tipps ✓ Beispiele ✓ FAQ

Veröffentlicht
15. Oktober 2025
Update: 15. Oktober 2025
Autor
valuest.de Redaktion
valuest.de Redaktion
Lesezeit 12 Minuten
Schwierigkeit Fortgeschritten
Zielgruppe Sparer, Vorsorgeinteressierte, Makler
Aktualität 2025 aktuell
Visual zum Artikel
Individuelle Beratung anfragen
Schlagwörter
Altersvorsorge Rentenfaktor Fondsgebundene Rentenversicherung Investmentrente Vergleich

Rentenfaktor bei Fondspolicen: Warum Garantien wichtig sind – aber nicht alles

Die Wahl der richtigen Altersvorsorge ist eine der wichtigsten finanziellen Entscheidungen im Leben. Wer sich für eine fondsgebundene Rentenversicherung entscheidet, stößt dabei unweigerlich auf den Begriff Rentenfaktor. Dieser Umrechnungsschlüssel bestimmt maßgeblich, wie viel monatliche Rente Sie später aus Ihrem angesparten Kapital erhalten. Doch während ein hoher garantierter Rentenfaktor verlockend klingt, ist er längst nicht der einzige entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Altersvorsorge. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorteile ein garantierter Rentenfaktor bietet, warum Sie dennoch den Blick fürs Gesamtbild behalten sollten und welche Alternativen existieren.​

Was ist der Rentenfaktor und wie funktioniert er?

Der Rentenfaktor ist eine zentrale Rechengröße bei fondsgebundenen Rentenversicherungen. Er gibt an, wie viel monatliche Rente Sie pro 10.000 Euro angespartem Vertragsguthaben erhalten. Diese Kennzahl ermöglicht es Ihnen bereits bei Vertragsabschluss abzuschätzen, mit welcher Rentenhöhe Sie im Alter rechnen können – selbst wenn das genaue Endkapital noch nicht feststeht.​

Berechnung des Rentenfaktors: Ein praktisches Beispiel

Die Formel zur Berechnung Ihrer monatlichen Rente lautet:

🧮

Formel zur Rentenberechnung

Monatliche Rente = (Vertragsguthaben / 10.000 €) × Rentenfaktor

📊

Praxisbeispiel: Rentenberechnung

Angenommen, Sie haben bis zum Rentenbeginn ein Fondsguthaben von 200.000 Euro aufgebaut und Ihr Rentenfaktor beträgt 26 Euro. Dann ergibt sich folgende Rechnung:

(200.000 € / 10.000 €) × 26 € = 520 € monatliche Rente

Sie erhalten also eine monatliche Rente von 520 Euro aus Ihrem angesparten Kapital.

Aktueller vs. garantierter Rentenfaktor: Der wichtige Unterschied

Bei den meisten Versicherungen werden zwei verschiedene Rentenfaktoren ausgewiesen:

  • Aktueller Rentenfaktor: Wird zu Vertragsabschluss festgelegt und basiert auf den momentanen Rechnungsgrundlagen wie Lebenserwartung, Zinsniveau und Kosten. Er fällt in der Regel höher aus als der garantierte Wert.
  • Garantierter Rentenfaktor: Liegt deutlich niedriger, da Versicherer hier Sicherheitspuffer einkalkulieren. Er stellt eine Untergrenze dar und kommt nur dann zum Einsatz, wenn der aktuelle Rentenfaktor zu Rentenbeginn niedriger ausfallen sollte. Die meisten Versicherer führen eine Günstigerprüfung durch: Es wird derjenige Rentenfaktor verwendet, der zu einer höheren Rente führt.
ℹ️

Marktüberblick 2025

Bei einer 30-jährigen Vertragslaufzeit liegt der durchschnittliche garantierte Rentenfaktor bei 25,37 Euro, mit Werten zwischen 18,56 Euro und 28,42 Euro je nach Anbieter.

Die Vorteile eines garantierten Rentenfaktors bei Fondspolicen

Ein garantierter Rentenfaktor bietet fondsgebundenen Rentenversicherungen ein Sicherheitsnetz, das besonders in unsicheren Zeiten geschätzt wird. Lassen Sie uns die wichtigsten Vorteile im Detail betrachten.

Stärken und Schwächen

Vorteile eines garantierten Rentenfaktors

  • Garantiert eine Mindestrente – Planungssicherheit für die Altersvorsorge
  • Vergleichsmaßstab für verschiedene Tarife und Anbieter
  • Schutz vor negativen Marktentwicklungen
  • Transparenz bei klassischen und fondsgebundenen Rentenversicherungen

Das solltest du beachten

  • Rentenfaktor ist nur ein Teil der Gesamtleistung – Überschüsse und Kapitalhöhe sind ebenso entscheidend
  • Bei investmentorientierten Rentenmodellen oft weniger relevant
  • Kann sich für Neuabschlüsse ändern – keine lebenslange Garantie für Neukunden
  • Vergleichbarkeit zwischen Anbietern oft erschwert durch unterschiedliche Berechnungsgrundlagen
Annahmen und Grundlagen
  • Vergleich bezieht sich auf klassische, fondsgebundene und investmentorientierte Rentenversicherungen
  • Beispielrechnungen ohne Berücksichtigung individueller Steuern und Kosten
  • Alle Angaben Stand 10/2025, Änderungen möglich
  • Rentenfaktor gilt meist nur für das garantierte Verrentungskapital

Die entscheidende Perspektive: Der Rentenfaktor ist nicht alles

So wichtig ein garantierter Rentenfaktor auch ist – er sollte keinesfalls das alleinige Entscheidungskriterium bei der Wahl Ihrer Altersvorsorge sein. Eine zu starke Fokussierung auf diesen Wert kann sogar kontraproduktiv sein und andere wesentliche Faktoren in den Hintergrund drängen.

Das Verhältnis von Garantie und Renditechancen

Ein hoher garantierter Rentenfaktor hat seinen Preis: Je höher die Garantie, desto mehr Kapital muss der Versicherer zurückstellen. Diese Rückstellungen reduzieren den Betrag, der frei am Kapitalmarkt investiert werden kann, was die Renditechancen schmälert.

Konkret bedeutet dies: Ein Versicherer mit einem garantierten Rentenfaktor von 28 Euro muss möglicherweise so viel Kapital für Sicherheitsreserven zurücklegen, dass am Ende weniger Überschüsse erwirtschaftet werden als bei einem Konkurrenten mit einem garantierten Rentenfaktor von nur 22 Euro, der dafür mehr Anlagefreiheit genießt.

Die Überschussbeteiligung spielt eine zentrale Rolle. Die tatsächliche Rentenhöhe setzt sich nämlich aus zwei Komponenten zusammen: der garantierten Rente (basierend auf dem garantierten Rentenfaktor) und den Überschüssen, die aus der weiteren Anlage des noch nicht verrenteten Kapitals erwirtschaftet werden. Bei manchen Versicherungen können die Überschüsse einen erheblichen Anteil der Gesamtrente ausmachen.

Ein paradoxes Beispiel verdeutlicht dies: Bei zwei Versicherungen mit identischer Ablaufleistung von 100.000 Euro kann diejenige mit dem niedrigeren garantierten Rentenfaktor am Ende eine höhere Gesamtrente auszahlen, wenn sie durch geschickteres Kapitalmanagement und weniger Rückstellungszwang höhere Überschüsse generiert.

Kosten sind wichtiger als hohe Garantien

Die Kostenstruktur einer Fondspolice hat einen wesentlich größeren Einfluss auf Ihr Endkapital als der Rentenfaktor. Bei manchen Versicherern sind die Kosten so hoch, dass Sparer bei 30 Jahren Laufzeit 1,7 Prozentpunkte Rendite pro Jahr verlieren – was sich über die Zeit auf Zehntausende Euro summiert. Im Gegensatz dazu beträgt die Renditeminderung beim günstigsten Anbieter nur 0,4 Prozentpunkte.

📊

Kostenvergleich über 30 Jahre

Wer monatlich 200 Euro über 30 Jahre bei 6 Prozent jährlicher Rendite anspart:

  • Bei niedrigen Kosten (0,4 Prozentpunkte): Endkapital von etwa 195.000 Euro
  • Bei hohen Kosten (1,7 Prozentpunkte): Endkapital von nur 155.000 Euro

Unterschied: 40.000 Euro – allein durch die Kostenstruktur!

💡

Wichtige Erkenntnis

Ein niedrigerer Rentenfaktor bei deutlich geringeren Kosten führt häufig zu einer höheren monatlichen Rente als ein hoher Rentenfaktor bei teurer Police.

Die Devise lautet: Lieber mehr Kapital aufbauen und dieses mit einem moderaten Rentenfaktor verrenten lassen, als wenig Kapital mit einem hohen Faktor umzuwandeln.

Flexibilität gewinnt an Bedeutung

Die aktuelle IVFP-Maklerumfrage 2025 zeigt einen deutlichen Trend: Flexibilität während der Aufschubzeit ist mit 80,4 Prozent das wichtigste Kriterium bei der Wahl einer Fondspolice. Der garantierte Rentenfaktor rangiert mit nur 42,9 Prozent lediglich auf Platz sechs.

Diese Priorisierung ist nachvollziehbar: Das Leben hält Überraschungen bereit, und eine Altersvorsorge, die sich flexibel an veränderte Lebensumstände anpassen lässt, ist oft wertvoller als eine starre Garantie. Moderne Fondspolicen bieten zahlreiche Flexibilitätsoptionen:

  • Beitragsanpassungen (Erhöhung, Reduzierung oder Pausierung) jederzeit möglich
  • Zusätzliche Einzahlungen bis zu 50.000 Euro jährlich
  • Entnahmen aus dem Vertragsguthaben
  • Wahlrecht zwischen Verrentung oder Kapitalauszahlung bis zum 85. Lebensjahr
  • Option auf Teilauszahlungen auch nach Rentenbeginn

Diese Flexibilität kann gerade in Zeiten steigender Lebenserwartung und unvorhersehbarer Gesundheitskosten entscheidender sein als ein paar Euro mehr garantierte Monatsrente.

Investmentorientierte Renten: Die Alternative ohne Garantie

Eine zunehmend beliebte Alternative sind fondsgebundene Rentenversicherungen ganz ohne Beitragsgarantie. Diese Produkte verzichten bewusst auf Garantien, um maximale Anlagefreiheit und damit höhere Renditechancen zu ermöglichen.

Maximale Renditechancen durch volle Aktienquote

Bei Fondspolicen ohne Garantie kann das gesamte eingezahlte Kapital in renditestarke Fonds investiert werden. Während Versicherungen mit 80-Prozent-Beitragsgarantie einen erheblichen Teil des Kapitals in sichere, aber niedrig verzinste Anlagen stecken müssen, können garantiefreie Produkte zu 100 Prozent in Aktienfonds oder ETFs investieren.

📊

Vergleich: Mit vs. ohne Garantie

Bei einer 30-jährigen Laufzeit:

  • Ohne Garantie: Ablaufleistung von rund 94.000 Euro
  • Mit 80%-Garantie: Ablaufleistung von nur 81.000 Euro

Unterschied: 13.000 Euro (ca. 16% mehr Kapital)

💡

Experteneinschätzung

Experten von Franke und Bornberg bestätigen: “Die höchste Rendite bieten Fondsprodukte ohne Garantie. Gerade wer langfristig investiert, sollte die Renditestärke von Aktienfonds nutzen”.

Historische Daten zeigen, dass breit diversifizierte Aktieninvestments über Zeiträume von 15 Jahren und mehr kaum Verlustrisiken bergen, wenn man durchhält.

Für wen eignen sich garantiefreie Produkte?

Diese investmentorientierten Fondspolicen sind besonders geeignet für:

  • Jüngere Anleger mit langem Anlagehorizont (mindestens 15 Jahre), die Marktschwankungen aussitzen können
  • Risikobereite Sparer, die höhere Renditechancen über Sicherheit stellen
  • Menschen, die bereits eine solide Grundabsicherung durch die gesetzliche Rente oder andere Vorsorgeformen haben
  • Anleger, die verstehen, dass Aktieninvestments kurzfristig schwanken können, langfristig aber attraktive Renditen bieten

Im Test von Franke und Bornberg erzielten garantiefreie Fondspolicen Spitzenbewertungen: Die Europa Lebensversicherung (Tarif FRV E-RI) führte mit 98 von 100 Punkten, gefolgt von der Nürnberger (95 Punkte) und der neuen leben (94 Punkte). Bei einer angenommenen Wachstumsrate von 6 Prozent erreichte die Europa-Police eine monatliche Rente von 496 Euro – deutlich mehr als vergleichbare Produkte mit Garantien.

Fondsgebundene Rentenphase: Rendite auch im Alter

Ein weiterer innovativer Ansatz sind Produkte mit fondsgebundener Rentenphase. Hier bleibt das Kapital auch nach Rentenbeginn weiterhin am Kapitalmarkt investiert, statt in festverzinsliche Anlagen umgeschichtet zu werden. Laut der IVFP-Umfrage empfehlen knapp 70 Prozent der Vermittler diese Tarife, da sie trotz steigender Lebenserwartung weiterhin attraktive Renditen ermöglichen.

Der Vorteil: Während bei einer klassischen Verrentung mit festem Rentenfaktor das gesamte Kapital „gebunden” ist und nur noch die Überschüsse aus sicheren Anlagen erwirtschaftet werden können, profitieren Sie bei der fondsgebundenen Rentenphase weiterhin von Aktienmarktrenditen. Dies kann besonders bei langen Rentenbezugsphasen einen erheblichen Unterschied machen.

Praxisbeispiel: Die Gesamtbetrachtung zählt

Um die Zusammenhänge zu verdeutlichen, betrachten wir drei verschiedene Szenarien für eine 33-jährige Person, die monatlich 200 Euro über 34 Jahre bis zum 67. Lebensjahr anspart:

Szenario A: Hoher garantierter Rentenfaktor (28 €), hohe Kosten (1,5% p.a.)

Endkapital bei 6% Bruttorendite: 198.000 Euro

Monatliche Rente: (198.000 / 10.000) × 28 = 554 Euro

Szenario B: Mittlerer garantierter Rentenfaktor (24 €), niedrige Kosten (0,6% p.a.)

Endkapital bei 6% Bruttorendite: 231.000 Euro

Monatliche Rente: (231.000 / 10.000) × 24 = 554 Euro

Szenario C: Niedriger garantierter Rentenfaktor (22 €), sehr niedrige Kosten (0,4% p.a.), hohe Überschüsse

Endkapital bei 6% Bruttorendite: 238.000 Euro

Garantierte Rente: (238.000 / 10.000) × 22 = 524 Euro

Plus Überschussrente: 85 Euro

Gesamtrente: 609 Euro

Fazit aus dem Beispiel: Der vordergründig attraktivste garantierte Rentenfaktor (Szenario A) führt nicht zwangsläufig zur höchsten Rente. Die Kombination aus niedrigen Kosten und guter Überschussbeteiligung (Szenario C) übertrifft beide anderen Varianten, obwohl der garantierte Rentenfaktor am niedrigsten ist.

Weitere wichtige Entscheidungskriterien

Neben Rentenfaktor, Kosten und Flexibilität sollten Sie bei der Wahl Ihrer Fondspolice weitere Aspekte berücksichtigen:

Fondsauswahl und ETF-Angebot

Eine breite und qualitativ hochwertige Fondsauswahl ist entscheidend für Ihre Renditechancen. Achten Sie darauf, dass der Versicherer:

  • Zugang zu kostengünstigen ETFs bietet (z. B. MSCI World, MSCI Emerging Markets)
  • Institutionelle Fondsklassen (Clean Share Classes) mit niedrigeren Verwaltungskosten anbietet
  • Regelmäßiges Rebalancing und Ablaufmanagement ermöglicht
  • Eine ausreichende Anzahl verschiedener Anlageklassen zur Diversifikation bereitstellt

Tipp: Die Stiftung Warentest betont, dass ETFs sich als „neuer Standard” bei Versicherungsunternehmen durchgesetzt haben und fast alle untersuchten Rentenversicherungen diese anbieten.

Steuerliche Vorteile der Fondspolice

Fondspolicen bieten gegenüber klassischen Bankdepots erhebliche steuerliche Vorteile, die oft unterschätzt werden:

  • 15 Prozent Teilfreistellung auf alle Fonds (Aktien und Anleihen) während der Ansparphase
  • Steuerfreie Umschichtungen innerhalb der Police – Sie können Ihr Portfolio anpassen, ohne Kapitalertragsteuer zu zahlen
  • Keine Besteuerung der Vorabpauschale ab 2024/2025
  • Teileinkünfteverfahren nach der 62+12-Regel: Bei Auszahlung ab dem 62. Lebensjahr nach mindestens 12 Jahren Laufzeit wird nur die Hälfte der Erträge besteuert
  • Keine Erbschaftssteuer im Gegensatz zu Bankdepots

Diese Steuervorteile können über lange Laufzeiten einen erheblichen Renditevorteil von mehreren Prozentpunkten ausmachen und sollten in die Gesamtbetrachtung einfließen.

Vertragsgestaltung und Zusatzoptionen

Prüfen Sie, welche Zusatzoptionen der Versicherer bietet:

  • Hinterbliebenenschutz: Was passiert mit dem Kapital im Todesfall?
  • Rentengarantiezeit: Wird die Rente für einen Mindestzeitraum auch an Hinterbliebene gezahlt?
  • Dynamik-Optionen: Kann die Rente im Alter mitwachsen?
  • Berufsunfähigkeitszusatzversicherung: Lässt sich eine BUZ integrieren?
  • Pflegeoption: Kann die Rente bei Pflegebedürftigkeit erhöht werden?

Fazit: Der kluge Blick auf die Gesamtstrategie

Fazit

Der garantierte Rentenfaktor ist zweifelsohne ein wichtiger Baustein bei fondsgebundenen Rentenversicherungen. Er bietet Planungssicherheit, Transparenz und Schutz vor negativen Entwicklungen. Doch die übermäßige Fokussierung auf diesen einen Wert kann in die Irre führen und den Blick auf wesentlichere Faktoren verstellen. Die beste Altersvorsorge ist diejenige, die zu Ihrer Lebenssituation, Ihrer Risikobereitschaft und Ihrem Anlagehorizont passt – nicht diejenige mit dem höchsten garantierten Rentenfaktor auf dem Papier.

Häufige Fragen

1 Was ist ein Rentenfaktor bei der privaten Rentenversicherung?
Der Rentenfaktor ist eine Rechengröße, die angibt, wie viel monatliche Rente Sie pro 10.000 Euro angespartem Vertragsguthaben erhalten. Bei einem Rentenfaktor von 25 Euro erhalten Sie beispielsweise aus 100.000 Euro Fondsguthaben eine monatliche Rente von 250 Euro.
2 Ist ein hoher garantierter Rentenfaktor immer besser?
Nein, nicht zwangsläufig. Ein hoher garantierter Rentenfaktor erfordert hohe Rückstellungen beim Versicherer, was die Renditechancen und Überschussbeteiligung schmälern kann. Oft führt eine Kombination aus niedrigeren Kosten, gutem Fondsangebot und moderatem Rentenfaktor zu einer höheren Gesamtrente als ein teurer Vertrag mit hohem garantiertem Rentenfaktor.
3 Kann der Versicherer den garantierten Rentenfaktor später senken?
Grundsätzlich ist der garantierte Rentenfaktor bei Vertragsabschluss festgelegt. Allerdings können Versicherer unter bestimmten Voraussetzungen (gemäß § 163 VVG) mit Zustimmung eines unabhängigen Treuhänders Anpassungen vornehmen, wenn die dauernde Erfüllbarkeit der Leistungen gefährdet ist. Einige Versicherer bieten 'hart garantierte' Rentenfaktoren an, bei denen dieser Anpassungsvorbehalt explizit ausgeschlossen wird.
4 Was ist der Unterschied zwischen aktuellem und garantiertem Rentenfaktor?
Der aktuelle Rentenfaktor basiert auf den momentanen Rechnungsgrundlagen und fällt höher aus. Der garantierte Rentenfaktor liegt niedriger und enthält Sicherheitspuffer. Zu Rentenbeginn wird eine Günstigerprüfung durchgeführt: Es kommt derjenige Rentenfaktor zur Anwendung, der zu einer höheren Rente führt.
5 Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Rentenfaktors?
Die Höhe des Rentenfaktors hängt hauptsächlich ab von: der statistischen Lebenserwartung, dem Rechnungszins bei Vertragsabschluss, der Kostenstruktur des Versicherers sowie Sicherheitspuffern zur Absicherung zukünftiger Risiken. Steigt die Lebenserwartung oder sinkt das Zinsniveau, fallen Rentenfaktoren tendenziell niedriger aus.
6 Sollte ich eine Fondspolice mit oder ohne Garantie wählen?
Die Antwort hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. Für jüngere Anleger mit langem Anlagehorizont (15+ Jahre) sind garantiefreie Fondspolicen oft vorteilhafter, da sie höhere Renditechancen bieten. Wer ein höheres Sicherheitsbedürfnis hat oder kurz vor der Rente steht, profitiert eher von Garantien. Wichtig ist die Gesamtbetrachtung aus Kosten, Flexibilität, Fondsauswahl und Garantien.
7 Wie hoch sind typische Rentenfaktoren im Jahr 2025?
Die Rentenfaktoren variieren je nach Anbieter und Vertragslaufzeit erheblich. Bei einer 30-jährigen Laufzeit liegt der durchschnittliche garantierte Rentenfaktor 2025 bei 25,37 Euro, mit einer Spannweite zwischen 18,56 Euro und 28,42 Euro. Der durchschnittliche aktuelle Rentenfaktor liegt bei 27,57 Euro.
8 Ist die Kapitalauszahlung besser als die Verrentung?
Beide Optionen haben Vor- und Nachteile. Die Verrentung bietet eine lebenslange Einkommenssicherheit, bindet aber das Kapital und bietet weniger Flexibilität. Die Kapitalauszahlung ermöglicht freie Verfügung, Vererbbarkeit und flexible Entnahmepläne, erfordert aber Eigenverantwortung und Anlagegeschick. Viele moderne Fondspolicen erlauben Mischformen mit Teilverrentung und Teilkapitalauszahlung.
9 Welche Rolle spielen Überschüsse bei der Rentenhöhe?
Überschüsse spielen eine zentrale Rolle und können einen erheblichen Teil der Gesamtrente ausmachen. Sie entstehen durch Zinsgewinne, Kostenersparnisse und Risikoüberschüsse. Die tatsächliche Rentenhöhe setzt sich aus der garantierten Rente (basierend auf dem garantierten Rentenfaktor) plus der Überschussrente zusammen. Bei Policen mit niedrigem garantierten Rentenfaktor, aber guter Überschussbeteiligung kann die Gesamtrente höher ausfallen als bei Verträgen mit hohem garantierten Rentenfaktor.